
Briefwechsel 1921 – 1927 mit Hugo Ball und Emmy Ball-Hennings
Herausgegeben und kommentiert von Bärbel Reetz
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003.
2. Auflage 2016
612 Seiten
einander begenet, wie
Vögel auf einem Zweig, die
eine Weile zusammenfinden dürfen."
- Emmy Ball-Hennings -
Hermann Hesse. Briefwechsel 1921 – 1927 mit Hugo Ball und Emmy Ball-Hennings
Inhalt
Im Dezember 1920 haben sie sich erstmals im Tessin getroffen: Hermann Hesse, der 1919 in die Südschweiz gezogen ist, um einen persönlichen und künstlerischen Neuanfang zu wagen, und Emmy Hennings mit Hugo Ball, die enttäuscht von den politischen Wirren und konservativen Tendenzen im Nachkriegsdeutschland, entschlossen sind, unter südlichen Himmeln ihre Flucht aus der Zeit anzutreten.
Das exzentrische Paar, das in der Berliner und Münchner Boheme Aufsehen erregt und 1916 mit der Gründung des „Cabaret Voltaire“ in Zürich den Dadaismus begründet hat, und der Autor des Demian entdecken nicht nur gemeinsame Interessen, sondern auch eine spontane Sympathie füreinander, die eine lebenslange Freundschaft stiftet, deren schönstes Zeugnis ihre Briefe sind.
In diesen tauschen sie sich aus über die oft mühsamen Bedingungen von Leben und Schreiben, erzählen von Reiseeindrücken und Begegnungen mit Menschen, die die kontroverse Kulturszene der Zwanziger Jahre prägen.
Sie belegen Schreibblockaden ebenso wie die heftigen Diskussionen um Psychoanalyse und Religion und dokumentieren erstmals die Beziehung Hesses zu seiner zweiten Frau, Ruth Wenger von der „Klingsorzeit“ bis zur Scheidung 1927.
Nicht zuletzt ist der Briefwechsel eine Fundgrube für die Entstehungsgeschichte von Hesses indischer Dichtung Siddhartha bis zum Steppenwolf, von Hennings` sensitiver Lyrik und Prosa sowie Balls zeitkritischen und theologischen Werken – und dem schönsten Zeugnis dieser Freundschaft, seiner Biographie Hermann Hesses zu dessen fünfzigstem Geburtstag.
Da wird man ihre Briefe, liebe Emmy, nach Jahrzehnten einmal finden, man wird sie ausgraben wie Pompeji, sie werden wie Schmetterlinge aus der Puppe fliegen, (…) und man wird sich rasch darüber einigen, daß seit der Bettina Brentano solche Briefe nicht mehr geschrieben worden sind.
– Hermann Hesse –
Pressestimmen
Lesenswert und glücklich von der Herausgeberin komponiert und kommentiert.
Eberhard Rathgeb – FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung – 23.08.2004
Diesen Band hat Bärbel Reetz mit einem vorbildlichen Nachwort versehen. Die Sicherheit, mit der Reetz die Position der drei Schreiber miteinander vergleicht und verflicht, die Art, wie sie das spezifische Verhältnis der drei Freunde untereinander abwägt, hat sie gewonnen, als sie die Biographie der Emmy Ball-Hennings schrieb.
Hannelore Schlaffer – Frankfurter Rundschau – 04.02.2004
Für die zukünftige Werkinterpretation von unverzichtbaren Wert.
Das Archiv / Magazin für Kommunikationsgeschichte Nr. 2 / 2004
Diese Korrespondenz ist jetzt nahezu vollständig zu lesen, erschienen in einer mustergültig betreuten und kommentierten Edition. Nahezu: Das ist keine Kritik, sondern ein Kompliment an die Herausgeberin, die mutig genug war, bei Emmys Briefen kräftige Striche anzubringen.
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