
Insel Verlag, Berlin 2024 (it 5079)
Erscheinungstermin: 14.10.2024
424 Seiten
Hesses Frauen (Neuauflage)
Inhalt
Man kennt ihn, den Dichter Hermann Hesse, und sein Werk in aller Welt. Über seine Frauen weiß man wenig. Nur eine, Ruth Wenger, hat fast ein halbes Jahrhundert nach der Scheidung, auf wenigen Seiten ihre Erinnerungen notiert – verbittert darüber, »dass die Bedeutung, die ich in Hermann Hesses Leben hatte, in allen Biographien verschwiegen, verwischt, tot geschwiegen wurde«. Und Mia Hesse, seine erste Ehefrau und Mutter seiner drei Söhne schrieb nach der Scheidung an eine Freundin: »Ich fühle mich nicht mehr mit ihm verbunden. Ich könnte nie mehr mich seiner Überlegenheit fügen. Das ist vorbei, denn er kann mir nur noch als Dichter etwas geben.«
Gestützt auf Dokumente aus dem Nachlass, darunter zahlreiche unveröffentlichte Briefe, richtet Bärbel Reetz ihren Blick auf Hermann Hesses Frauen: die Fotografin Maria Bernoulli, die Sängerin Ruth Wenger und die Kunsthistorikerin Ninon Dolbin-Ausländer.
Drei Ehen, zwei Scheidungen, drei Schicksale. Bärbel Reetz zeichnet die Porträts dreier ungewöhnlicher Frauen und macht auch neue, bisher wenig beachtete Facetten der Persönlichkeit Hesses sichtbar.
Pressestimmen
Minutiös wird hier nicht nur das Privatleben des Dichters aufgezeichnet, sondern parallel dazu die Entstehungsgeschichte seiner Werke. Seine Frauen erscheinen nicht als Opfer. Es sei denn als Opfer ihrer Zeit und deren Rollenverständnis.
Waltraut Wortmann-von Rode / SR Saarländischer Rundfunk / 26.05.2012
Mit sehr empathischem Blick und gestützt auf viele unveröffentlichte Quellen zeichnet Reetz in „Hesses Frauen“ die Porträts dreier ungewöhnlicher und gänzlich verschiedener Frauen, die nur etwas miteinander gemeinsam hatten: Sie alle liebten Hermann Hesse abgöttisch und bis zur totalen Selbstaufgabe, sie ruhten nicht, bis der unverhohlene, hartnäckige Eheverächter sie heiratete – und sie litten Qualen in der Verbindung.
Was dabei in groben Konturen bisher aus Aussagen Hesses oder seines Analytikers Bernhard Josef Lang eher beiläufig als lästige, die Schöpferkraft hemmende Episoden bekannt war (…), gerät unter Reetz’ Verarbeitung unzähliger Briefe und Tagebucheinträge zum spannend zu lesenden Seelenkrimi.
Alexandra Stäheli / NZZ Neue Zürcher Zeitung / 09.08.2012
„Hesses Frauen“, eines der schönsten und interessantesten Bücher, die ich in den vergangenen Monaten las!
Rosemarie Schmitt / kultur online / 11.08.2012
Hesses Frauen stand im Erscheinungsjahr 2012 mehrere Monate auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurde übersetzt ins
Koreanische (Verlag Jaeum & Moeum, Seoul 2014),
Spanische (Circe Editiones, Barcelona 2013),
Slowakische (Petrus Publishers, Bratislava 2017).
Preis der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft 2021
„Hesses Frauen“ trägt keine Gattungsbezeichnung: Es changiert zwischen penibel recherchiertem Bericht und erzählerischer Nahaufnahme. Wohl noch nie ist die Liebesuntüchtigkeit des naturfrommen Eremiten Hesse so detailgenau und bewegend beschrieben worden wie in diesem Buch. (…)
Diese unausgetragenen Widersprüche zwischen Hesses Mönchtum, seinen Sehnsuchtsbriefen und seinem Liebesegoismus mit der gebotenen Nüchternheit rekonstruiert zu haben, ist die große Leistung von Bärbel Reetz.
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